Claire-Sophie Mörsen, Johann Baumgartner und Susanne Gröschel im Gespräch

Über 1.000 Absolventinnen und Absolventen: Meilenstein bei Ausbildungen im Pflege- und Sozialbereich passiert

10. Mai 2024

Die Bevölkerung in Niederösterreich wird immer älter. In Folge dieser demografischen Entwicklung steigt der Bedarf an Pflege- und Betreuungsangeboten für die wachsende Altersgruppe.

Seit Mai 2020 trägt die Koordinationsstelle für Ausbildungen im Bereich Pflege der MAG Menschen und Arbeit GmbH dazu bei, die entstehenden Personallücken zu schließen. Und das mit großem Erfolg: Bereits mehr als 1.000 Personen haben ihre Ausbildung im Pflege- und Sozialbereich mit Hilfe der Koordinationsstelle abgeschlossen.

„Das ist eine großartige niederösterreichische Initiative, um dem Fachkräftemangel im Pflegebereich erfolgreich entgegenzuwirken“, sagt Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz.

Unterstützung vom ersten Anruf bis zum ersten Arbeitstag

Seit Projektbeginn haben sich knapp 6.000 Personen für einen Pflege- und Sozialberuf interessiert. Besonders gefragt sind die Ausbildungen Heimhilfe (561 Absolventinnen und Absolventen), Pflegeassistenz (325) und Pflegefachassistenz (82). Doch auch Ausbildungen für den gehobenen Dienst in der Gesundheits- und Krankenpflege sind gefragt.

Unabhängig von der Ausbildung ist die Koordinationsstelle zentraler Anlaufpunkt für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die einen Beruf in der Pflege suchen. „Hier beraten, betreuen und unterstützen wir Interessierte vom ersten Anruf über die gesamte Ausbildung bis hin zum späteren Arbeitgeber“, erklärt MAG-Geschäftsführerin Claire-Sophie Mörsen.

Enge Abstimmung mit Partnerinnen und Partnern

Zu den Kernkompetenzen der Koordinationsstelle zählt neben der Betreuung der Interessierten auch die Abstimmung mit zahlreichen Partnerorganisationen. Denn die Förderlandschaft ist im Pflege- und Sozialbereich durchaus komplex, um so für jeden pflegeinteressierten Menschen die passende Lösung zu finden.

Eine besondere Rolle nimmt neben der NÖ Pflegeausbildungsprämie des Landes Niederösterreich dabei die AQUA-Förderung (Arbeitsplatznahe Qualifizierung) des AMS NÖ ein: „Die AQUA in der Pflegeausbildung ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Geeignete Jobsuchende werden in einem zukunftsweisenden Bereich, der ihnen Freude macht, ausgebildet. Das AMS übernimmt ihre Existenzsicherung während der Ausbildung. Die Ausbildungskosten werden durch das Unternehmen getragen, das auf diese Weise eine zukünftige Mitarbeiterin oder Mitarbeiter bereits kennen lernen kann“, so Sandra Kern, Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ.

Zusammenarbeit mit Ausbildungsinstituten und Dienstgebenden

Auch während der Ausbildung betreut die Koordinationsstelle die Interessierten etwa mit beratender Hilfe bei Konflikten, um Abbrüche zu vermeiden. Diesbezüglich bedarf es enge Abstimmungen mit den unterschiedlichen Ausbildungsinstituten als auch mit den späteren Dienstgebenden der angehenden Pflege- und Sozialkräfte.

Ein wichtiger Partner ist in diesen beiden Bereichen die NÖ Landesgesundheitsagentur: „Der Pflegeberuf ist wundervoll und einzigartig zugleich. Im Laufe des Berufslebens hat man unzählige Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Wissensvertiefungen. Das Berufsfeld ist für das gesamte Berufsleben breit und vielfältig. Ich kann wirklich nur jeden ermutigen, der sich für die Arbeit mit Menschen interessiert, sich für diesen Beruf zu entscheiden“, so Susanne Gröschel, Leiterin der Abteilung Strategie und Qualität Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur.

Weiterhin großes Interesse: 800 Personen in Ausbildung

Das Interesse an Ausbildungen im Pflege- und Sozialbereich ist nach wie vor sehr groß: Derzeit befinden sich mehr als 800 Personen in Ausbildungsprogrammen über die Koordinationsstelle, knapp die Hälfte davon in der Ausbildung zur Pflegefachassistenz.

Einer davon ist Johann Baumgartner aus dem Bezirk Melk. Er befindet sich aktuell im zweiten Ausbildungsjahr an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege St. Pölten. Das Interesse an einem Job in der Pflege habe er schon lange gehegt: „Schon in meinen früheren Tätigkeiten, etwa als Notfallsanitäter oder als Justizwachebeamter, stand für mich immer der Mensch im Mittelpunkt“, erzählt Baumgartner. In seiner Klasse gehört der 54-Jährige zwar zu den Älteren, doch das Lernen fällt ihm nicht schwer: "Lernen hört nie auf, das habe ich schon mein ganzes Berufsleben lang so verfolgt.“

Dass es während der Ausbildung finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gibt, erleichterte Baumgartner den späten Schritt zurück in die Schule sehr: „Viele nehmen finanzielle Einbußen als Ausrede, um im Alter keine Ausbildung mehr zu beginnen. Das zieht so nicht mehr. Ich bin wirklich froh, dass es diese Möglichkeit gibt“, sagt Baumgartner. Im Februar nächsten Jahres wird der 54-Jährige seine Ausbildung abschließen.

Claire-Sophie Mörsen, Johann Baumgartner und Susanne Gröschel im Gespräch
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Rückfragehinweis

Seeböck Sophie

Sophie Seeböck

Pressesprecherin / Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
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