Gruppenfoto von Martin Eichtinger, Martin Etlinger, Frau Siedl, Günther Widy, Senay Sahin-Günes, Sven Hergovich in einer McDonald's-Filiale vor den digitalen Kiosks.

0>Handicap: Projekt hilft Menschen mit Behinderung zur Fixanstellung

23. August 2021

Eichtinger/Hergovich/Widy/Etlinger: Durch 0>Handicap haben bereits 557 Personen einen Job gefunden. Menschen mit Behinderungen sind eine große Bereicherung für Unternehmen.

Das Projekt 0>Handicap ist ein Erfolgsmodell der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung. Eine McDonald’s-Filiale in St. Pölten zeigt, dass die Anstellung von Menschen mit Behinderungen große Chancen und Vorteile für alle Beteiligten mit sich bringt. Im Rahmen von 0>Handicap (gesprochen: Null-Handicap) bietet die MAG Menschen und Arbeit über die gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung für Arbeitssuchende mit Behinderungen eine einfache und unbürokratische Vermittlungshilfe für Unternehmen an. Arbeitgeberseitig ist monatlich lediglich eine Pauschale von 400 Euro für eine Vollzeit-Arbeitskraft zu zahlen. Die Chancen für eine Übernahme in eine Fixanstellung stehen dadurch gut. Auf diesem Wege konnte auch McDonald‘s in St. Pölten eine 25-jährige neue Mitarbeiterin für sich gewinnen.

„Mit unserer neuen Kollegin hat das Restaurant eine verlässliche, loyale und gewissenhafte Teamplayerin gewonnen. Das gesamte McDonald’s-Team arbeitet sehr gerne mit ihr zusammen. Bei der Dienstplan-Erstellung berücksichtige ich deshalb auch immer wieder Sonderwünsche für gemeinsame Dienste“, berichtet Restaurantleiterin Senay Sahin-Günes.

Die von McDonald’s übernommene Mitarbeiterin begann im Herbst 2019 über 0>Handicap in dieser Filiale zu arbeiten. Mittlerweile ist sie seit Anfang Juli 2021 Fixangestellte und konnte so vom Förderprogramm nachhaltig profitieren. Es ist übrigens nicht das erste Mal bei McDonald’s, dass eine 0>Handicap-Teilnehmerin dauerhaft übernommen wird. Die Restaurants Amstetten-Greinsfurth, Ybbs, St. Pölten, Wiener Neustadt und Neunkirchen gingen schon wiederholt mit gutem Beispiel voran und konnten so wichtige neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Betrieb anstellen.

70 Prozent Erfolgsquote bei Fixanstellungen

Das Projekt wird vom Land Niederösterreich, vom Arbeitsmarktservice NÖ und vom Sozialministeriumservice NÖ (SMS) gemeinsam gefördert. „2020 waren 127 Personen Teil von 0>Handicap, dabei konnten 70 Prozent der ausgeschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer dauerhaft von Betrieben übernommen werden. Insgesamt haben so seit Projektbeginn 557 Menschen mit Behinderungen einen fixen Job gefunden“, erläutert der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.

Die Arbeitskräfte werden vom AMS an die MAG Menschen und Arbeit vermittelt, dort angestellt und im geschützten Rahmen bei laufender sozialpädagogischer Betreuung an eine interessierte Arbeitgeberin oder einen interessierten Arbeitgeber überlassen. Dabei übernehmen die Fördergeber – Land, AMS und SMS – sämtliche Lohn- und Lohnnebenkosten. Die administrative Abwicklung und das komplette unternehmerische Risiko trägt die MAG.

„Uns ist es sehr wichtig, dass noch mehr Betriebe in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen die Chancen und Potenziale erkennen. Sie können als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertvolle Arbeit im wirtschaftlichen Betrieb leisten. So wollen wir Menschen mit Behinderungen eine aktive Teilnahme am Arbeitsmarkt ermöglichen“, erklärt der Landesrat.

„Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich liegt nun unter dem Vorkrisenniveau. Jobsuchende Personen mit Behinderung haben es nach der Corona-Krise aber besonders schwer, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen“, so der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich. Die Zahl der Menschen mit Behinderungen, die über das AMS eine Arbeit suchen, ist im Zuge der Corona-Krise angestiegen: von 2.853 im Juli 2019 auf 3.148 im Juli 2020. Ende Juli 2021 sind 2.774 Menschen mit Behinderung arbeitslos. „Mit dem Modell der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung schaffen wir eine Win-Win-Situation für beide Seiten – Arbeitnehmer_innen und Arbeitgeber_innen“, so der AMS NÖ-Chef.

„Durch die Möglichkeit von Zuschüssen zu den Lohnkosten an Unternehmen können Dienstverhältnisse von begünstigt behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig unterstützt werden. Dieses Förderangebot des Sozialministeriumservice an Unternehmen kann die abgeschlossenen Dienstverhältnisse auch nachhaltig sichern“, ergänzt Günther Widy vom SMS.

Vier Kriterien für Bewerbung ausschlaggebend

Auch MAG-Geschäftsführer Martin Etlinger bekräftigt den Erfolg des Projekts: „Das Ziel ist es nicht zuletzt, dass die Betriebe die Berührungsängste verlieren, Menschen mit Behinderungen anzustellen.“ Für Bewerberinnen und Bewerber sind für die Teilnahme an 0>Handicap vier Kriterien ausschlaggebend. „Wenn man die Voraussetzungen eines mindestens 50-prozentigen Behinderungsgrades und eines Hauptwohnsitzes in Niederösterreich erfüllt, gleichzeitig eine Meldung beim AMS als arbeitssuchend vorliegt und man arbeitsfähig ist, kann man sich als Betroffene oder Betroffener bei der MAG Menschen und Arbeit für 0>Handicap bewerben“, führt Etlinger abschließend aus.

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Gruppenfoto von Martin Eichtinger, Martin Etlinger, Frau Siedl, Günther Widy, Senay Sahin-Günes, Sven Hergovich in einer McDonald's-Filiale vor den digitalen Kiosks.
Bildtext (v.l.n.r): LR Martin Eichtinger, MAG-GF Martin Etlinger, McDonald's-Mitarbeiterin Frau Siedl, SMS-Abteilungsleiter Günther Widy, McDonald's-Restaurantleiterin Senay Sahin-Günes und AMS-NÖ-GF Sven Hergovich; Fotocredit: NLK Pfeiffer ​
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Frau Siedl, Senay Sahin-Günes, Martin Etlinger, Günther Widy, Sven Hergovich und Martin Eichtinger sind in einer McDonald's-Filiale im Gespräch.
Bildtext (v.l.n.r): McDonald's-Mitarbeiterin Frau Siedl, McDonald's-Restaurantleiterin Senay Sahin-Günes, MAG-GF Martin Etlinger, SMS-Abteilungsleiter Günther Widy, AMS-NÖ-GF Sven Hergovich und LR Martin Eichtinger; Fotocredit: NLK Pfeiffer
Dateityp: JPEG-BildJPG Dateigröße: 1 MB

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